„Ludwig von Steinhaus und seine Brüder“ ist der Vortragüberschrieben, der am Dienstag, 28.03.2017 um 19:30 Uhr im Saal B1 Bürener Straße 16 in Steinhausen stattfindet.
Historiker und Heimatforscher Richard Stratmann richtet dabei den Blick auf die bis heute unbeantworteten Fragen zur Entstehung, zu Personen und Örtlichkeiten der Thiderikessage aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts.
Anhand einer Urkunde von 1217 wird deutlich, wie radikal vier Brüder von Steinhaus in ihrer seelischen und leiblichen Notlage – wie es in der Urkunde heißt – ihren Lehnsbesitz in Steinhaus aufgeben und ins Kloster gehen.
Hartmodus ist als Prior und Ludwig als Kanoniker (Priester) und Scriptor (Schreiber) im Prämonstratenserkloster Wedinghausen in Arnsberg tätig. Heinrich und Lambert lassen sich als Zisterziensermönche im Kloster Bredelar bei Marsberg nieder.
Das Augenmerk legt Richard Stratmann in seinem Vortrag vor allem auf den Schreiber Ludwig im Kloster Wedinghausen, der den „Niflungenuntergang“ in den westfälischen Raum verlegt. In der Thiderikessage berichtet Heime, der sich als Ludwig zu erkennen gibt, nach einem Leben voller Kriegs- und Schandtaten von seinem Büßerleben im Kloster.
Für Steinhausen beginnt 1217 eine neue Geschichte. Auf dem Haupthof Steenhus errichten die Edelherren von Büren eine Eigenkirche, der Beginn der Pfarrei Steinhausen mit den Pfarrangehörigen der damaligen Orte: Diderikeshusen, Nosthusen, Sunder, Wichmodeberg, Altsilbeke, Lüttkensilbeke, Rolinghusen, Reklingsen und Eckhof.